[sage] Vortrag von Benedikt Stockebrand am 18.02.2014

Dirk Deimeke dirk at deimeke.net
Wed Feb 12 07:22:15 CET 2014


Answering Wolfgang Stief <stief at guug.de>
(Tue, 11 Feb 2014 10:23:01 +0100):

Hallo Wolfgang,

> Ja, das beobachte ich auch. Hat meines Erachtens verschiedene Gründe:
> Linux-Admins sind einfacher und billiger zu kriegen. Fachwissen bzw.
> Qualifikation lasse ich bei dieser Betrachtung mal außen vor. Sun
> hatte kurz vor dem Untergang etliche Jahre keine wirklich günstigen,
> kleinen SPARC-Server. Das führte bei zwei mir bekannten kleinen ISVs
> dazu, dass sie ihre Applikation von Solaris/SPARC auf Linux migriert
> haben, weil sie sich die teure Hardware für ihre Testumgebung nicht
> leisten wollten bzw. konnten. Einige Linux-Subsysteme sind
> mittlerweile hinreichend stabil für den RZ-Einsatz (auch wenn ich
> Linux-HA weiterhin als frickelig empfinde, wenn man mal ein paar
> Jahre Sun Cluster gewohnt ist). Außerdem word mittlerweile im
> RZ-Einsatz ein Reboot viel schneller in Kauf genommen und auch
> durchgeführt, als das vor 10 Jahren noch der Fall war. Das haben wir
> im wesentlichen der Windows-Liga zu verdanken, "Root cause analysis"
> kennt dort kaum ein Admin :-)

da kann ich Dir nicht zustimmen. Linuxadmins sind genauso billiger wie
auch Windows-Admins, weil es einfach mehr von Ihnen gibt. Das sagt
nichts über die Qualität. Mittlerweile begreifen auch die Unternehmen,
dass nicht jeder, der ein Windows oder Linux installieren kann gleich
ein Systemadministrator ist.

Welches Linux-HA meinst Du? Wenn Du ein Business-System nimmst, sollte
das auch mit anderen Business-Systemen verglichen werden. Red Hat
Cluster, Veritas Cluster, Metro Cluster ServiceGuard und andere
existieren und sind nicht mehr oder weniger Frickelei als Sun Cluster.

Dass ein Reboot in Kauf genommen wird, liegt daran, dass überall ITIL
in verschiedenen Ausprägungen zum Einsatz kommt. "ITIL sagt", dass ein
Incident schnellstmöglich gelöst werden muss, um den Service so
schnell es geht wieder herzustellen. Die schnellstmögliche Lösung ist
häufig ein Reboot. Aus Sicht eines Kunden kann ich das sogar verstehen.

Nachhaltige Lösungen sollen in Problems bearbeitet werden. Ich finde
das auch nicht gut (aber nachvollziehbar), aber damit müssen wir auch
bei den kommerziellen Unixen leben.

> Die Preis- und Lizenzpolitik sowie die Qualität des Oracle-Supports
> tut dann noch das ihrige hinzu und schon wird die Plattform
> hinreichend uninteressant.

Yip.

> Trotzdem habe ich aber auch nach wie vor Aufträge im Solaris-Umfeld.
> Sie werden aber in der Tat weniger. Was sehr schade ist, weil das
> Betriebssystem wirklich ein paar richtig coole und gut durchdachte
> Features hat und -- wie Volker schon erwähnte -- Oracle auch wirklich
> große Batzen Geld in die Weiterentwicklung steckt. Mittelfristig wird
> das aber nicht ausreichen. Auf der anderen Seite ist mit AIX ja auch
> nicht mehr allzu viel los. Und wie das Unix von HP hieß, habe ich
> mittlerweile vergessen... ;-)

Es gibt einen Trend, sich nicht von einem einzigen Hersteller abhängig
zu machen. Diesen Trend finde ich gut und richtig. Manchmal ist das
schlechtere System nachhaltiger ... 

Wobei ich finde, dass Linux einen Riesensprung gemacht hat in den
letzten Jahren und mittlerweile in einigen Punkten auch kommerzielle
Unixe überholt hat. Natürlich finden sich Benchmarks, die je nach
Gusto, das eine oder andere System als Sieger dastehen lassen.

Gruss

Dirk

-- 
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