[sage] Linux: Virtual Disk online resize ohne LVM - langzeitstabil ?
Dieter Braun
dieter.braun.rgbg at gmx.de
Thu Jul 14 20:02:16 CEST 2011
Hallo zusammen,
ich kann Snoopy's Verwunderung nur teilen. Wir hatten früher (noch bis
vor einigen Jahren) ein größeres Dateisystem (so etwa 1 oder 2 TB, ganz
genau weiss ich's nicht mehr) mit reiserfs formatiert. Das wurde für
temporäre Daten genutzt - Spool-Dateien für bacula, Backups to Disk, die
zeitnah weiter auf Band geschrieben wurden. Deshalb hatten wir auch
keine Probleme mit der fehlenden Langzeitstabilität von reiserfs, die
uns schon damals viel Ärger, Arbeit mit Restores und einige (wenige und
nicht wirklich wichtige) Daten gekostet hatte. Wir hatten gehofft, dass
reiserfs gegenüber ext3 gerade für die Spool-Dateien einen
Geschwindigkeitsvorteil bringt.
Insbesondere in einem, vielleicht etwas speziellen Punkt hatten wir uns
da aber ganz gewaltig getäuscht: Wir machen zwei Mal pro Jahr an einem
Samstag manuelle fsck's über alle Daten-fs. Damit lässt sich das
unangenehme Warten auf die fsck's bei einem nicht zu verhindernden
Reboot vermeiden. Die Zeit, nach der ein ext-fs beim Reboot gecheckt
wird, ist mit tune2fs auf 220 Tage gesetzt, so dass ich mir immer einen
Samstag aussuchen kann, an dem ich auch Zeit habe. :-) Dabei lassen wir
dann auch immer fsck's über die Nicht-ext-fs laufen. Davon ausgenommen
sind nur die System-fs - ich will mir ja schließlich nicht meine Uptimes
versauen. :-) Die System-fs sind aber so klein gehalten, dass wir die
paar Minuten, die ein fsck da braucht, schon aushalten können.
Wir hatten zur gleichen Zeit auch einige ext3-fs mit etwa 1 oder 2 TB.
Die waren mit dem fsck je nach Datenstruktur und Leistungsfähigkeit der
Maschine nach einigen Stunden, so etwa 2 - 5 Stunden, fertig. Der fsck
von dem o. g. ähnlich großen reiserfs hat hingegen so 15 - gut 20
Stunden gedauert. Beim nächsten Umbau dieser Maschine haben wir uns dann
schleunigst von reiserfs getrennt und nutzen es nun überhaupt nicht mehr.
ext4 scheint nach unseren ersten Erfahrungen noch schneller als ext3 zu
sein. Noch liegen uns aber keine ausreichenden Erfahrungen - vor allem
mit den fsck's von gößeren fs - vor um dazu etwas fundierteres zu schreiben.
Beste Grüße,
Dieter
Am 14.07.2011 08:10, schrieb Snoopy:
> On 07/11/2011 10:36 PM, "Winfried Büchert" wrote:
>
>> Hm, also Bedenken hat der Kollege auch, aber nur weil es nicht mehr das erste unterstützte Dateisystem vom SLES ist. Wir haben es an einigen Stellen im Einsatz auch grosse Partitionen mit MaxDB und grossen MySQL Installationen und haben keine Probleme damit.
>> Das Problem von ext3 ist einfach das lange Warten auf den Filesystemcheck. Da gibt es dann nach 10 Monaten wieder einmal eine Umstellung mit Reboot am System, 10 Minuten echtes Arbeiten, 30 Minuten warten auf die Dateisystemchecks. Wartung kommt von Warten ...
>> Das hat man bei Reiser nicht. Und noch ist es nicht abgekündigt.
>>
> Äh, kann es sein, dass Du ext2 und ext3 verwechselst ? ext3 flutscht
> beim fsck ziemlich schnell durch. Bei ext2 seh ich immer die langen
> Zeiten, bis Alles abgeklappert ist.
>
> Du kannst ohne neu formstieren etc. ein ext2 in ein ext3 verwandeln, da
> wird halt ein Journal angelegt:
>
> tune2fs -j /dev/...
>
> legt so ein Journal ZUSÄTZLICH drauf. Es ist trotzdem immer eine gute
> Idee vor so krassen FileSystem Operationen eine Sicherung
> anzulegen...man kann sich ja mal vertippen...
>
> Zu ReiserFS: Hans Reiser wurde vor ein paar Jahren wg. Mordes an seiner
> Frau zu lebenslanger Haft verurtelil. Ich nehme daher nie reiserFS, weil
> ich einen solchen Menschen in keinster Weise "würdigen" will.
>
> Love,
> Snoopy
>
>
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