[sage] Welches Dateisystem ist am besten?

Joerg Mertin smurphy at solsys.org
Fri Jan 31 22:27:25 CET 2014


wie hast du denn das Ext4 FS gemountet ?
Habe selbst festgestellt, dass ein noatime wunder bewirkt (Naja, ich setze es 
immer).

On Friday 31 January 2014 16:25:43 Peer Heinlein wrote:
> Hallo,
> 
> die Frage im Subject ist ebenso ketzerisch, wie natürlich grundfalsch,
> weil jeder Anwendungszweck seine eigenen Anforderungen an das
> Dateisystem stellt. :-)
> 
> Aber für das neue Dovecot-Buch habe ich mir die Mühe gemacht und
> wochenlang große Testszenarien mit ext3, ext4, xfs und btrfs gemacht um
> rauszukriegen, welches FS für einen Mailserver das beste ist.
> 
> Natürlich gibt es auch hier sehr unterschiedliche Anforderungen:
> 
> *) Je größer der Mailserver ist, desto mehr parallele Requests wird er
> erzeugen. > 15.000 simultan arbeitende Mailclients sind ja nun nicht
> selten. Ein Filesystemtest wird oft eine derartige Parallelität nicht
> abbilden.
> 
> *) Auch das Speicherfomat erzeugt ein anderes Profil: Maildir = viele
> kleine Dateien, mdbox = viele 10 MByte-Files.
> 
> Jetzt bin ich durch, aber ehrlich gesagt stehe ich etwas ratlos vor den
> Ergebnissen und freu mich über Feedback und Deutungshinweise. Vielleicht
> gibt's hier ja doch den einen oder anderen FS-Spezialisten.
> 
> Der erste Test war ein theoretischer Test auf 10K-Platten mit postmark:
> 
> transactions=500000
> numbers=200000
> subdirectories=10000
> 
> XFS war im Beispielszenario mit 877 Transaktionen deutlich vor
> ext4/ordered mit 679 Transaktionen. Ein ext4/ordered/noatime hat es
> immerhin auf 800 Transaktionen gebracht, während ein xfs/noatime kaum
> noch eine Steigerung auf 892 Transaktionen brachte. Auch der
> Lese-/Schreibdurchsatz in MB war bei XFS besser.
> 
> Aus dieser (jetzt allerdings sehr einfachen) Sicht ist XFS hier deutlich
> Testsieger, während ext4 mit etwas weniger CPU-Verbrauch punktete.
> 
> Okay. Ich bin traditionell ein Freund von ext4 und wurde mit xfs nie
> richtig warm, aber Ehre, wem Ehre gebührt. Man lernt ja um.
> 
> Dummerweise habe ich dann noch einen zweiten Test gemacht und auf jedes
> Dateisystem ein großes tar-File auspacken lassen, das  aus 100 GB
> Maildirdaten und im zweiten Durchlauf aus 100 GB mdbox-Daten bestand.
> 
> Erste Erkenntnis: Egal ob Maildir oder mdbox, beide Schreibdurchläufe
> waren in den Zeiten auf jedem FS fast gleich. Caching scheint hier viel
> zu retten.
> 
> Zweites Problem jedoch: XFS benötigte für diese Aufgabe 104 Minuten,
> ext3/ext4 nur 86 Minuten. Das ist schon ein krasser Zeitunterschied.
> 
> Hier fehlte es natürlich an der massiven Parallelität und darum
> entspricht das nur bedingt einem vollwertigen Mailserver-Szenario.
> Trotzdem hätte ich nach dem ersten postmark-Test nicht erwartet, dass
> der ganze Prozess unter XFS am lahmsten ist.
> 
> Kann mir das jemand erklären?
> 
> Schönen Gruß
> 
> Peer
> 
> 
> 
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> Zwangsangaben lt. §35a GmbHG: HRB 93818 B / Amtsgericht
> Berlin-Charlottenburg,
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