[sage] Warum ich keine Bandlaufwerke mag

Andreas Jellinghaus aj at dungeon.inka.de
Fri Sep 24 17:42:58 CEST 2010


Hallo Liste,

die Diskussion ist ja ein wenig zum Wünsch-dir-was abgewandert,
da möchte ich auch gerne mitmachen. Oder noch lieber erfahren:
was davon ist bei euch bereits Realität?

> Mein Ziel beim Backup sieht etwa so aus:
> 
> 1) Einzelne Dateien weg: Aus einem Snapshot (in meinem Fall ZFS)
>    alte Version rauspulen; kein Eingriff auf Admin-Seite notwendig.
>    Ein buntes Frontend dafür gibt es bisher leider aber nur bei
>    OpenSolaris.
> 
> 2) Platte kaputt: Dafür gibt's RAID; Admin muss Platte (beschaffen und)
>    wechseln, Betrieb wird zeitweise langsamer, es gibt aber keine
>    echte Betriebsunterbrechung.  Nebenbei: Hot Spares sind bei RAIDs
>    kein Luxus.

Dazu meine Frage: wer hat eine Software, die zuverlässig meldet,
das eine Platte im RAID kaputt ist? Manche Leute denken ja da gar
nicht drann, oder Laufen durch den Serverraum um Lämpchen zu kontrollieren,
oder müssen den Server ins RAID-Bios booten, um von Problemen zu erfahren...

Und wer hat eine Idiotensichere Beschriftung an den Plattengehäusen,
die mit der obigen Software / Lämpchen / Bios harmoniert, so das
es "Unmöglich!"(TM) ist die falsche Platte versehentlich zu ersetzen?

Und wer von euch hat bei einem oder mehreren Eurer Server mal die Situation
"RAID-5 degraded, Platte muss getauscht werden" durchgespielt, um zu sehen,
ob da wirklich alles zusammen passt? Binnen den letzten 12 Monaten?

> 3) Server kaputt mit Datenverlust: Backup-Platte aus Desktop
>    rausnehmen, an Reserve-Server oder reparierten Server hängen --
>    oder Desktop temporär als Reserve-Server missbrauchen.  Daten seit
>    der letzten Synchronisation sind weg, Zeitaufwand und
>    Betriebsunterbrechung hängen von den Details ab.

Mein Wunsch wären ja (n+2) Server - (n) für Betrieb, (1) für Test
und (1) für Ersatz wenn ein Anderer ausfällt. Das Geld haben Firmen
ja nur leider selten. (Oder die Server waren zu billig und es fallen
bald viele aus ...)

> 4) GAU -- alle Rechner über Nacht abgebrannt/blitzgegrillt:
>    Mit einem Schlepptopp wie bei 3 verfahren.

Hmm, manche RAM Anforderungen sind mit Laptop oder Desktop einfach
nicht zu meistern. Aber schön wäre es.

> 5) Super-GAU -- Schlepptopp tut's auch nicht: Neuen Server besorgen,
>    reguläres Backup von Wechselmedien per Disaster Recovery
>    einspielen.  Schon alleine die Neubeschaffung der Hardware kann
>    Tage dauern, aber in der Situation hat man eh größere Probleme, und
>    hoffentlich eine Hausrat- bzw. Geschäftsinhalteversicherung.  Oder
>    einen entsprechenden Supportvertrag mit dem Hersteller, aber den
>    haben typischerweise erst größere Firmenkunden.

Mit fällt da immer ein: wer hat eigentlich die Daten über den Server,
der nun defekt ist? Sprich CPU, RAM, Serie, sonstige Komponenten, 
Partitionierung, RAID-Konfiguration, BIOS Einstellungen, ...?
Man muss das ja nicht 1:1 übernehmen, aber es wäre vielleicht hilfreich,
wenn man weis, was da geklaut wurde oder gebrannt hat, und was man nachkaufen
müsste ...

Zur sonstige Diskussion möchte ich noch beitragen:
Wenn die Speicherkapazität da ist, dann ziehe ich differentielle Backups vor.
Wochenbackup + 4 mal incrementell einspielen, das macht wenig Spaß.

Richtig toll fände ich, wenn das differentielle Backup alle Dateien seit
dem *VOR*letzten Vollbackup sichern kann. Nur für den Fall, das auch das
letzte Vollbackup defekt geht.

Und toll ist natürlich jede Backup Software, die eine Liste aller Dateien
auf dem System erstellt und mit auf das differenzielle Backup legt - damit
man alles weglöschen kann, was auf dem Vollbackup noch rumlag, aber bis
zum incrementellen Backup gelöscht wurde.

Ok, ok, Wunschdenken, ich weis.

> Wenn man einen "richtigen" Safe braucht, dann hast Du völlig Recht,
> dann wird es wirklich teuer und schwer.

Was ist denn eure Meinung dazu:
Reicht ein normales Bankschliessfach für die Off-Site Lagerung, oder
braucht man je nach Backup-Medium was Besonderes?

Viele Grüße, Andreas



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