[sage] Warum ich keine Bandlaufwerke mag

Benedikt Stockebrand me at benedikt-stockebrand.de
Tue Sep 14 13:27:27 CEST 2010


Moin Dieter, Dietz, Florian, Maximilian und restliche Liste,

Dieter Braun <dieter.braun.rgbg at gmx.de> writes:

> Die Herkunft von DDS ist natürlich unbestritten DAT. Ich meine mich aber 
> genauso wie Dietz erinnern zu können, dass zumindest einige Hersteller 
> von DDS-Laufwerken ein - wie es damals (Mitte bis Ende der 90er) genannt 
> wurde - "Read after Write" eingebaut hatten.

das war bei anderen Bändern (zu der Zeit waren Tandbergs
SLR/MLR-Laufwerke mein persönlicher Favorit für kleinere Umgebungen)
auf jeden Fall so, aber bei den Laufwerken, mit denen ich mich damals
rumgeschlagen habe, war davon zumindest überhaupt nichts zu merken...

> Die genauen Specs habe ich aber nicht mehr - bei mir liegt auch ohne
> die genug Kram herum. ;-)

Sind bei Wikipedia verlinkt:-)

> Da du Wikipedia bemühst, werde ich das wohl auch tun dürfen.

Aber sicher doch -- woher soll man sonst so auf die Schnelle Bilder
von solchen Antiquitäten bekommen...

> In http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Data_Storage steht ganz
> allgemein: "DDS-Laufwerke haben je zwei Lese- und Schreibköpfe,
> wobei beim Schreiben die Leseköpfe zur Überprüfung der geschriebenen
> Daten verwendet werden."

Hmm, das würde heißen, dass die alle in einer Kopftrommel stecken
müssten.  Will ich nicht ausschließen, auch weil Dietz und Du da
anscheinend ziemlich sicher seid.  Es würde mich aber auch nicht
wundern, wenn das ganze erst bei DDS-2 oder -3 so war und das in der
Wikipedia nicht so genau angekommen ist.

Zum Glück werden wir wohl keinen Grund mehr haben, auf diese Frage
eine definitive Antwort suchen zu müssen.

> Schwierig wurde es immer nur bei einem "DDS-Generationswechsel". Ich 
> habe desöfteren Probleme gehabt DDS-2-Bänder mit neuen DDS-3-Laufwerken 
> auszulesen. Da hat dann aber normalerweise ein älteres DDS-2-Laufwerk 
> aus der Werkstatt geholfen.

Böööses Thema.  Gaaaanz bööööses Thema:-(

Gerade von DDS-2 auf DDS-3 kann ich mich an diese Probleme auch noch
viel zu gut erinnern.

> Aber im Endeffekt ist die Diskussion über DDS inzwischen akademisch 
> geworden. 

Zum Glück ja; die begrenzte Lebenserwartung der Bänder dürfte
inzwischen mangels Nachschubmöglichkeiten hoffentlich dazu geführt
haben, dass die Dinger überall rausgeflogen sind.

Andererseits kann man aus der ganzen Geschichte lernen, was dabei
herauskommt, wenn man Consumer-Produkte aus der Unterhaltungsindustrie
nimmt und versucht, si zu professionellen IT-Standards und -Produkten
umzustricken.

> Die Kapazitäten von Festplatten sind inzwischen deutlich 
> größer als diejenigen von DDS-Bändern. Das war vor 15 Jahren (oder auch 
> vor 10 Jahren noch nicht in diesem Ausmaß) nicht der Fall.

Na ja, LTO-5 macht 1.5 TB, IBM's TS1130 immerhin 1 TB.  So groß ist
der Unterschied also bisher noch nicht, es ist eher die langfristige
Tendenz.

Das KO-Kriterium gegen Bänder ist wohl eher der Preis für Laufwerke.
Die Einstiegskosten bei Bandlaufwerken sind so hoch, dass sie sich in
kleineren Umgebungen einfach nicht mehr rechnen.  Und auch in RZen
haben Tape Libraries ja nun durch MAIDs erhebliche und berechtigte
Konkurrenz bekommen -- diese dämlichen Robotermechaniken haben
wirklich manchmal Nerven gekostet.

Dazu kommt noch, dass sich Festplatten ohne spezielle Software und
langwieriges Hin- und Herspulen nutzen lassen.  Das macht sich auch
bei den Kosten (für die Software) bemerkbar und vereinfacht außerdem
die Handhabung und reduziert damit insgesamt tendenziell eventuelle
Recovery-Zeiten.


Viele Grüße,

    Benedikt

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Benedikt Stockebrand, Dipl.-Inform.   http://www.benedikt-stockebrand.de/




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