[sage] Warum ich keine Bandlaufwerke mag (was: Re: Low Volume Datensicherung)

Dietz Pröpper dietz at rotfl.franken.de
Tue Sep 14 00:04:39 CEST 2010


Benedikt Stockebrand:
> Moin Dietz, Florian, Maximilian und restliche Liste,
> 
> Dietz Pröpper <dietz at rotfl.franken.de> writes:
> > Mein erstes DDS-Laufwerk hatte ich iirc so '97 rum. Das hat iirc
> > Hinterband gemacht.
> 
> ich will nicht ausschließen, dass mein damaliger kurzzeitiger
> Arbeitgeber da Billigkram (irgendwie wiederholt sich das Thema:-)

War HP Std iirc.

> gekauft hat, aber so recht vorstellen kann ich mir das zus zwei
> Gründen trotzdem nicht:
> 
>   - DDS "recyclet" DAT(Digital Audio Tape)-Spezifikationen, und weil
>     Audiowiedergabe einerseits echtzeitorientiert ist und andererseits
>     Mechanismen zum "Ausbügeln" von Lesefehlern existieren, hat man
>     dort auf entsprechende Mechanismen meines Wissens verzichtet.
> 
>   - DAT/DDS benutzt Helical Scan, und damit ziemlich aufwendige
>     Schreib-/Leseköpfe.  Unter

Möglich. Stand iirc nur in der spec.

> Wobei wir auch gleich beim anderen Problem von DAT/DDS sind: Helical
> Scan ist extrem empfindlich gegenüber sich streckenden Bändern.
> Linearverfahren wie bei QIC, DLT, LTO etc. sind deutlich
> unempfindlicher, solange sie aus dem Signal vom Lesekopf erstens den
> Takt rekonstruieren und zweitens den Kopf über der geschriebenen Spur
> halten können.

Ack. Ich bin irgendwann Anfang der 2000er auch um gestiegen.

> Und weil DAT-Bänder so schön klein sind, ist das Trägermaterial auch
> entsprechend dünn und empfindlich gegenüber Dehnung.  Wenn man die
> Bandführung von QIC-Bändern (mit Treibriemen über dem Band) übernommen
> hätte, wäre auch das vielleicht nicht weiter schlimm gewesen, aber man
> musste bei DAT ja unbedingt die Spindeln antreiben...

...und Abrieb haben...

> > Das hängt davon ab(tm). DLT z.B. eignet sich um damit Luser
> > todzuprügeln und es hernach noch zum Restore zu nützen.
> > [...]
> > Die werden bei Haltezeiten unter sagen wir 5a eher irrelevant. Gut,
> > Handschuhfach im Hochsommer ist eher ungeschickt.
> 
> Fast noch besser: Bänder im Regal, unmittelbar am Südwestfenster, und
> damit je nach Jahreszeit mindestens acht Stunden direkte
> Sonnenbestrahlung am Tag.  Dass die Dinger nicht angefangen haben, zu
> blühen, war wirklich alles.

Nun. Du hast danach gebettelt. Ich erinnere mich an eine nerd-WG Ende der 
80er. $Konserve an entsprecheder Stelle. Ist irgendwann explodiert. Zur 
Bewerbung von $weiblichem wurden die Spuren an Küchendecke als "Kunst" 
verkauft...

> > EM-Felder sind solange sich die Medien nicht drehen auch eher
> > unproblematisch.
> 
> ...es sei denn, die Felder selbst rotieren, und...

...dann hast Du einfach nur verloren. Aber wo kommen solche vor?

> > Gut. So ab ein paar -zig Tesla wirds interessant. Die bekommt man
> > aber garnicht so ohne weiteres her.
> 
> ... Florian arbeitet soweit ich weiß im Krankenhausumfeld.  Da gibt es
> Kernspintomographen.

Wer Bänder in dem Umfeld rumträgt hat das Ergebnis halt einfach nur 
verdient. Das weiß sogar der Medizinverticker aus Erl.

> > Unter Linux war der USB-Stack bis vor ein paar Jahren üblicherweise
> > der Übeltäter...
> 
> Ist das immer noch so?

Soweit ich das bewerten kann - nein.

> >> [...]
> >> Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Backup-Medium mal
> >> runterfällt, ist so oder so deutlich größer als ein Tod durch
> >> Altersschwäche.
> > 
> > Ack. Wobei hier DLTs (und Nachfolger) eher unproblematisch sind.
> 
> USB-Sticks sind trotzdem noch um einige Größenordnungen robuster --
> man kann sie sogar ohne größere Vorsorgemaßnahmen per Post
> verschicken.

Ich kann nur für DLT-VI sprechen - rock solid.

[dds]
> > s/5/50/. Zumindest bei hochwertigen Bändern und nicht massiv
> > dejustierten Laufwerken.
> 
> Kann ich aus meinen damaligen Erfahrungen ('98) nicht bestätigen, aber
> es können durchaus Billigbänder gewesen sein.

Es waren. Trust me.

> Mein werter Vorgänger war irgendwann dazu übergegangen, das Backup vor
> dem Schreiben per gzip zu komprimieren, und spätestens nach dem
> fünften Schreiben konnte man nicht mehr ansatzweise sicher sein, das
> Backup noch bis zum Ende zurücklesen zu können.  So idiotisch das war,
> hatte es doch den einen Vorteil, dass auch ein einzelner Bitkipper auf
> dem Band so dramatische Folgen hatte, dass man ihn einfach nicht mehr
> wegdiskutieren konnte...

Naja, sowas ist auch heute noch eher dumm. Man will bestenfalls einzelne 
Blöcke verlieren.



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