[sage] Low Volume Datensicherung

Benedikt Stockebrand me at benedikt-stockebrand.de
Sat Sep 11 09:47:23 CEST 2010


Moin Florian und Liste,

Florian Streibelt <florian.streibelt at guug.de> writes:

> Am 10.09.2010 21:44 schrieb Martin Schröder:
>> Am 10. September 2010 21:38 schrieb Maximilian Wilhelm <max at rfc2324.org>:
>>> Ich bin auf der Suche nach einer Backuplösung für einen Kundenserver
>>> mit ein paar GB Firmendaten. Im Moment unter 10G, vermutlich werden
>>> das eher "nie" mehr als 50G.
>> 
>> Wie wäre es mit USB-Sticks?
>> 
> rofl - okay, ich hätte an wechselplatten gedacht. die gibts ja wohl
> mittlerweile auch mit sata... und sie sind günstiger als bänder, bei dem
> geringen volumen. 

das ist nicht so zum Lachen wie Du meinst.

> 50G sprengen jedenfalls die USB-Sticks die ich kenne...

USB-Sticks bis 64 GB sind durchaus zu haben (nicht unbedingt beim
Hauptsache-Geiz-ist-blöd, aber z.B. von Corsair), ich habe auch schon
irgendwo für richtig happiges Geld welche mit 128 GB gesehen.  Viel
wichtiger ist aber, dass es im Moment um ein Datenvolumen von 10 GB
geht.  Da reichen auch Standard-Sticks mit 16 GB für ca. 35 Euro
(z.B. SanDisk Cruzer Blade), solange man sich nur konsequent die
Möglichkeit offenhält, zu wachsen.

Wenn die Sticks zur Sackgasse werden, weil das Datenvolumen dann doch
"völlig unerwartet" drastisch wächst, kann man wahlweise auf größere
aufstocken, die bis dahin hoffentlich billiger und dank USB 3.0
schneller geworden sind, mehrere Sticks (als RAID0 oder Multi-Volume
Backup) bündeln oder auf externe Platten ausweichen, ohne das
grundsätzliche System umbauen zu müssen.

Noch eine andere Variante ist, das ganze auf DVD zu brennen; das ist
zwar von den laufenden Kosten her nicht so schön, aber bei den
Datenmengen auch noch so gerade eben praktikabel.  Vor allem lässt es
sich mit den USB-Sticks kombinieren, mit Tagessicherungen auf
USB-Sticks und Wochensicherungen auf DVD auch zur langfristigen
Archivierung.  Und wenn DVDs irgendwann nicht mehr reichen, kann man
ohne grundlegende Änderungen am System eventuell bis dahin auch auf
BDs ausweichen, ohne sich dumm und dämlich zu bezahlen.


USB-Sticks haben auf jeden Fall riesige Vorteile, wenn man die Dinger
zur ausgelagerten Sicherung jeden Tag von und nach Hause mitnehmen
will: Sie sind klein und extrem unempfindlich im Vergleich zu Bändern
oder Platten.  Außerdem sind sie erheblich billiger als Bandlaufwerke
und Bänder.  Bei einem traditionellen Wechselturnus mit 8 Sticks (vier
für Mo-Do, vier für Wochensicherungen am Freitag) kostet der Spass mit
16GB-Sticks keine 300 Euro, bei minimalen 2 Sticks keine 70 mehr.


Das sind natürlich alles keine Lösungen für's RZ oder große
Umgebungen, aber für Einzelunternehmer und kleine Firmen mit
Datenvolumina in der Größenordnung, wie sie Maximilian genannt hat,
ist sowas absolut realistisch.


Noch zwei Tips nebenbei: Auch USB-Sticks lassen sich entweder
asynchron mounten oder als Raw Device ohne Filesystem verwenden;
beides beschleunigt die Datensicherung spürbar, auch mit USB 2.0
sollten dann 50 GB/h und mehr drin sein.  Und wenn man dann auch noch
nachts die Datensicherung zunächst auf eine lokale Platte schreibt und
die erst am nächsten Tag auf die Sticks abzieht, dann ist es auch
ziemlich egal, wenn das Kopieren dank USB-2.0-Flaschenhals und
gewachsenem Datenvolumen mehrere Stunden dauern sollte.


Schönes Wochenende,

    Benedikt

-- 
			 Business Grade IPv6
		    Consulting, Training, Projects

Benedikt Stockebrand, Dipl.-Inform.   http://www.benedikt-stockebrand.de/




More information about the SAGE mailing list