[sage] automatische netzwerkgestützte Grundinstallation von Gentoo - gibts das , laeuft das?

Andreas Jellinghaus aj at dungeon.inka.de
Tue Sep 30 09:50:08 CEST 2008


Am Montag, 29. September 2008 20:20:33 schrieb Hella Breitkopf:
> Betreibt jemand von Euch Gentoo in einer RZ-Umgebung -

früher mal. ouch, war das schmerzhaft.
meine kommentare können überholt sein, ist ein paar jahre her.

gentoo basiert auf selbst kompilieren. bei 100 servern will man
aber normal nicht 100 mal selbst kompilieren.

gentoo kann auch binär packete erzeugen, die man dann verteilt
und installiert. aber das system, das binär packete verwaltet,
ist bei weitem nicht so ausgefeilt wie dpkg/rpm.

mich nervt vor allem die komplexität.
wenn man 
a) gleich einem system die richtigen USE flags setzt und dann die
   diversen hundert packete baut
b) erst irgendwann zwischen drinn ein paar USE flags repariert,
   und insgesamt die gleichen packete baut

dann hat man am ende zwar die gleichen packete auf beiden rechnern,
muss aber jedes einzelne packet überprüfen, mit welchen use flags
es gebaut wurde und ob ein fehlendes/anderes flag eine auswirkung hat.

debian mit 15000 packeten ist ja teilweise nicht berauschend getestet.
gentoo hat ähnlich viel software, jedes packet gibts aber in 2^n varianten
(bei n relevanten use flags des packets). da können nur ein paar wenige
durchgetestet sein.

ich bin ja leider immer gut dabei, die nicht getesteten ecken zu finden und
ins offene messer zulaufen, aber bei gentoo ist mir das extrem oft passiert.

> skalierbar?  Wenn ja, wie läuft da die Installation?
die offizielle methode mit boot strappen hat bei mir nie funktioniert,
gentoo hat über monate immer eine stage gebaut, in der programme nicht
funktioniert haben. ich musste daher das binär basis packet nehmen.

die server installationen insgesamt waren bei mir selbstgebaut: pxelinux, 
bootpd, tftpd, und kernel + initramfs mit eigenen scripten. die scripte
nutzen sfdisk, mdadm, mkfs und mount, packen ein image vom nfs server aus,
setzen grub auf, und starten cfengine.

> Und wie läuft das bei Gentoo mit dem "ich habe auf diesen 5 Servern
> bekannten wiederherstellbaren Software-Stand, auf jenen 3
> einen Anderen?"

wieviele server hast du, und willst du die manuell configurieren?
bei gleichartigen servern (aber vielen davon) kann man cfengine nutzen.
da muss man als admin eben gewissenhafter sein, und nichts per hand
machen, sondern immer den umweg auf cfengine gehen, aber dafür ist
das ergebnis dann auf beliebig vielen rechnern übertragbar.
besser als cfengine ist heut zutage puppet (wobei ich beide nicht so recht
mag, aber was soll man machen).

> Für Pointer zu Doku, guten Suchstichwörtern etc. wäre ich
> dankbar, alternativ auch für gute Argumente, warum es
> keinesfalls Gentoo sein sollte :-)

vor diversen jahren hatte ich den eindruck, das gentoo kaum im professionellen
bereich eingesetzt wird, und vieles was man da haben will, bei gentoo null 
getestet ist.

richtig schön fand ich auch nicht, wie man bei gentoo eigene ebuilds schreiben
kann, aber aufpassen muss, welche änderungen vom portage her kommen.
debian packete bauen liegt mir da mehr im blut, und finde ich insgesamt
sauberer. z.B. kann ich debian packete mit "fakeroot" bauen, so das ich
mir keine sorgen machen muss: das build system wurde davon garantiert nicht
verändert.

Tschüss, Andreas



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