[sage] Forschungsprojekt mit Hilfe der deutschen SAGE-Community

Stephan Leicht stlguug06 at online.de
Fri Mar 30 18:29:08 CEST 2007


Am Freitag, 30. März 2007 16:54 schrieb Wilhelm Dolle:
> Moin,
>
> On Fr, März 30, 2007 15:57, Stephan Leicht wrote:
> > ich habe den Fragebogen ausgefüllt.
>
> Den Spass hab ich mir auch mal gemacht. So falsch finde ich die Fragen
> nicht.
Also ich teile die Auffassung von Wolfgang und Gabriel.
Ausgefüllt habe ich den Fragebogen, da ich davon ausgehe, daß Torsten das für 
sein Studium benötigt.
Ich hoffe , daß Teile meine hier geäusserte Kritik (im wissenschaftlichen 
Sinne als Diskussions- und Verbesserungsvorschlag) es bei ihm ins Vorwort 
oder der Beschreibung der Rahmenbedingungen schaffen.

zu Willi: 
ich habe mir (zwar nur) den ITIL-Foundationkurs (bestanden) gegönnt.  Das 
ITIL-SM-Zertifikat mag zugegebenermaßen mehr Aufwand sein, das ändert aber 
nichts an meiner grundsätzlichen Skepsis.
ITIL ist als Ideensammlung, vernünftig verstanden und umgesetzt, nicht 
schlecht, aber nur EINE !!! unter vielen Möglichkeiten. Leider begreifen dies  
Schlagwort-getriebene Entscheider (buzzword-bingo läßt grüßen) nicht. Solche 
Leute, deren Horizont meist nur auf ganzzahlige Zahlen beschränkt (nun gut .. 
maximal 2 Nachkommastellen), leben von solchen inhaltlich nicht verstandenen 
in Powerpointfolien gegossene Modethemen. ( Hurra wir beschließen jetzt ein 
Organisationsform nach ITIL !  Und mit dem Beschluß ! alleine funktioniert 
dann auch alles)
Solche Entscheidungen für z.B. ITL  sind genau betrachtet ein Armutszeugnis 
für die Leute, die ein Unternehmen organisieren, wenn sie ITIL wirklich !! 
brauchen.

Ähnliches können gute Leute auch ohne aktuelle Mode-Einheits-Anleitungen 
zustandebringen. Z.B. haben Viele schon strukturiert oder objektorientiert 
programmiert haben, bevor es diese Schlagworte gab. Ähnliches gilt für 
Oranisationsstrukturen.

Viele dieser Zertifizierungen sind neben Geldschneiderei nur ein Versteifen 
auf angelernte Sekundärtugenden, die mit der eigentlichen Aufgabe wenig 
gemein haben.

Das erinnert mich an die alte Geschichte, daß RZ-Leiter das machen was IBM 
vorgibt. Wenns falsch ist, haben wenigsten alle den selben Fehler gemacht und 
fallen nicht negativ aus dem Rahmen.

Echte Eigenverantwortung und eigenes Denken ist eben ein Risiko (und Chance, 
was sie wenigsten begreifen).

Ich habe wirklich nichts gegen gute Ausbildung - im Gegenteil -, nur 
bescheinigungsgetriebene pseudo-Qualifikationsnachweise (z.Z. in Crash-Kursen 
erworben) sind mir wirklich zuwieder.

Mit fast 30 Jahren Berufsleben im DV-Umfeld und einer breiten Ausbildung 
(Dipl.-Wirtsch.-Ing an der TU Darmstadt) traue ich mir die oben beschriebene 
Einschätzung zu. Es ist wirklich schlimm, erst wird ein durchaus gutes 
Ausbildungsumfeld in Deutschland zerstört (Schmalspurabitur G8, Bachlor statt 
Diplom)., anschließend wird wirklich davon ausgegangen, daß mit dem - wie bei 
viel anderem-  vollkommen kritiklos aus Amerika übernommen 
Zertifikatasunwesen die geschaffenen Probleme notdürftig repariert werden 
könnten.

Nix für ungut

Stephan



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