[sage] Webfrontend für bind9+dlz+postgres

Benedikt Stockebrand me at benedikt-stockebrand.de
Sat Jun 23 10:55:16 CEST 2007


Moin allerseits,

Dirk Wetter <dirk.wetter at drwetter.org> writes:

> Bin höflich gesagt kein Freund von Webmin, zunächst aus Sicherheitsgründen.
> [...]

\begin{aolmode}
ME TOO!
\end{aolmode}

Allerdings gibt es Umgebungen, bei denen Webmin und Konsorten durchaus
angebracht sind: Wenn Dummuser darauf bestehen, selbst an einem
internen System Routinesachen einrichten zu wollen, dann kann das ganz
sinnvoll sein.

Allerdings sind solche Fälle eher eine Ausnahme.

> Wenn man's nachinstalliert, nicht aus der Distribution, besteht zudem die
> Gefahr, dass Du das nächste Sicherheitsproblem nicht mitbekommst (Selbst bei
> IT-Dienstleistern, von denen man annehmen sollte, dass diese Ihr Handwerk besser
> verstehen sollten, bin ich solchen Webmin-Zombies begegnet).

In solchen Fällen nutzt es Dir auch nicht unbedingt etwas, wenn der
Zombie aus einer Distribution stammt.  Sicher, wenn das Restsystem
konsequent auf aktuellem Stand gehalten wird und nur der selbstgebaute
Webmin nicht, dann hast Du natürlich Recht.  Aber die beiden Fälle,
die ich in diesem Zusammenhang bisher gesehen habe, waren entweder ein
"Never Touch a Running System", bei dem an dem System gar nichts mehr
angefasst werden durfte, oder Maschinen, die einfach komplett in
Vergessenheit geraten sind.  In beiden Fällen macht es keinen
Unterschied, ob der Webmin selbstgebaut ist oder aus der Distribution
stammt.

> Alternative? Kommandozeile lernen. Wenn Du Unix/Linux richtig verstehen oder
> administrieren willst, kommst Du eh nicht dran vorbei, so bitter diese
> Wahrheit vielleicht auch sein mag. Und dies ist nicht arrogant gemeint...

Und nochmal das erste Aber: Es gibt Leute, die mit Mühe und Not ein
Unix-System administrieren und einfach nicht die Zeit haben, sich mal
eben auch "nur" zwei Wochen einzuarbeiten.

Mein drastischster Fall war vor langer Zeit (als das Internet noch neu
und weitgehend unbekannt war) mal jemand, der bei einem Usertreffen
gefragt hat, was denn dieses komische "root" ist, und wozu man an
einer Konsole trotzdem ein Passwort eingeben soll.  Es stellte sich
heraus, dass sein Chef den externen Dienstleister rausgeschmissen hat
und ihm "weil er sich ja mit Computern auskennt" das Root-PW gegeben
hat.  Da sollte also ein Windows-PC-User von jetzt auf gleich einen
Datenbank-Server administrieren, auf dem die gesamte Lagerhaltung
eines KMU lief.  Wir haben ihm ernsthaft geraten mal einen Hunderter
zu investieren und mit seinem Anwalt über die Sache zu reden.

In weniger dramatischen Fällen, wo aber vielleicht in einer
Windows-Umgebung eine einzelne Unix-Maschine als Fremdkörper aufgebaut
ist, da kann Webmin trotzdem enorm hilfreich sein.

Nicht, dass ich solche Konstellationen für besonders glücklich halte,
aber sie treten in der Realität leider immer wieder auf---unter
anderem, wenn ein KMU anfängt, mit Linux-Servern rumzuwerkeln.


Viele Grüße,

    Benedikt

-- 
Benedikt Stockebrand, Dipl.-Inform.   http://www.benedikt-stockebrand.de/

	  1. European Conference on Applied IPv6 (1. ECAI6)
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	    http://www.guug.de/veranstaltungen/ecai6-2007/
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