[SAGE-Stuttgart] Re: [sage] Forschungsprojekt mit Hilfe der deutschen SAGE-Community [fwd]

Jan Schmidt info at solarisguru.de
Fre Mar 30 22:51:49 CEST 2007


ist vielleicht auch für den oder anderen auf dieser list interessant,
ganz Besonders im Hinblick auf die Zertifizierung ITIL Foundation /
ITIL Service Manager:

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From: Gabriel Krabbe <gabe at rtfs.de>
To: sage at guug.de
Subject: Re: [sage] Forschungsprojekt mit Hilfe der deutschen SAGE-Community
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On 3/30/07, Wolfgang Stief <stief at guug.de> wrote:
>[...] Bislang konnte mich keine einzige
>dieser Personalzertifizierung von deren Nutzen ueberzeugen. Fuer
>meinen Geschmack sind sowohl Fragen als auch vorgegebene Antworten
>dieser Umfrage viel zu positiv formuliert. Ich habe auch arge
>Probleme, mit einen idealen Zertifizierungsprozess vorzustellen.

"Zertifikate ermöglichen eine Abgrenzung gegenüber Mitbewerbern" - der
Aussage stimme ich zwar zu, aber aus technischen Gesichtspunkten: Der
Eine hat sie, der andere nicht, das ist eine Abgrenzung. Das berührt
allerdings nicht, ob das eine *positive* Abgrenzung ist (wenn jemand
so stolz auf seine Zertifikatsammlung ist, dann stellt sich mir die
Frage, ob er nicht vielleicht eine allzu kleine Sammlung praktischer
Erfolge zu verdecken sucht).

Deshalb habe ich die Beantwortung abgebrochen.

Natürlich heißt es, "gegeben seien ideale Zertifizierungen." Davon
halte ich aber nichts, denn ich erwarte allen Ernstes, daß das
Ergebnis der Studie ohne diese Erläuterung gelesen und angewendet wird
- "hier steht, Zertifizierung ist toll, das findet SAGE auch, also
stellen wir jetzt nur noch Leute mit sowas ein." Ich kann mir eine
ideale Zertifizierung ausmalen, nicht aber in der Realität vorstellen
(zu zeitaufwendig, zu teuer, sehr schwierig wiederzugeben, und
vermutlich wäre es unmöglich, kompetente Prüfer einzustellen).

"Fachkompetenzen sind hierbei ausdrücklich tätigkeitsorientiert und
gehen wesentlich über bloßes Wissen hinaus" - schon. Ein Rezept
aufsagen zu können, macht noch keinen Meisterkoch. Eines erfinden zu
können aber auch nicht, wenn man zum Beispiel nicht abschmecken kann,
und so ähnlich verhält es sich auch in der IT (nur kann ein Laie das
Ergebnis nicht so gut bewerten).

Prozesse (ITIL oder ISO oder was auch immer) zu kennen und ihre
dokumentierte Intention wiedergeben zu können heißt nicht, daß man sie
mit Augenmaß und produktivitätssteigernd anwenden oder gar einführen
kann. Eine Liste mit möglichen Fehlerquellen für einen Webserver zu
kennen, sie alle aufzählen und erklären zu können ist ganz gut, heißt
aber nicht, daß man im tatsächlichen Fehlerfall auch sinnvoll vorgeht,
Symptome von Ursachen unterscheiden kann und am Ende auch tatsächlich
vorbeugende Maßnahmen ergreift.


Gabe
-- 
A: Yes.
>Q: Are you sure?
>>A: Because it reverses the logical flow of conversation.
>>>Q: Why is top posting annoying in email?

_______________________________________________
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SAGE at guug.de
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----- End forwarded message -----


Gruss,
Jan