[sage-ka] Virtualisierung als Sparmaßnahme

Volker Lötterle sage at liste.systems-networking.de
So Mär 29 23:32:12 CEST 2009


Hallo Martin,

> bei uns tauchen seit einigen Wochen Diskussionen und Rechnungen auf, ob sich mit der virtualisierung (mit VMWare) eines Rechenzentrums effektiv Kosten sparen lassen.
> 
> Aus der Ecke derer, die das Thema vorantreiben und reindrücken möchten hat man Rechnungen aufgestellt, nach denen man 59% (!) Kosten sparen würde.
> 
> Sparen weil:
> - weniger Personalkosten

naja ein paar Prozent vielleicht, da man wegen konsisteteren Umgebungen
etwas weniger Wildwuchs pflegen muss, weniger Downtime wegen Livemigration

> - weniger Betriebskosten, da man "errechnet" hat 16 physikalische Server auf einen (mit 2 Quadcores ausgerüsteten) 
> Host passen würden (Performance lässt grüssen)

;-) oder bei vielen JVM, das ist man auch recht schnell am Ende des RAM,
was man in so eine Kiste wirtschaftlich sinnvoll reinstecken will.

wenn die Server nicht viel tun dann geht da deutlich mehr, einer meiner
Kunden hat einen ESXi auf einer HP DL380G5 mit einem E5340 und 8GB RAM
8x SAS2,5-15K (RAID1) mit 12 VMs, wovon 5-6 ein bischen was tun, aber
mehr als 60% CPU habe ich noch nicht gesehen

> - Updates und Fehlersuche schneller und einfacher durch "tauschen" von Images zwischen Entwicklung und Admins

testen ja, aber das tauschen von Images wir doch kaum jemand machen von
Dev -> QA -> Prod. wegen RID's, ssh-kesy, Zertifikaten und Ähnlichen
Abhänigkeiten, oder ?

> - schnellere Inbetriebnahme von neuen Projekten durch "einfaches" Imageaufspielen

naja verglichen mit was, Setup von Hand oder ADS, Acronis, Kickstart
o.ä. das OS deployen ist ja nur der erste Teil

> Wir haben fast alle Zahlen  widerlegen können, trotzdem möchten wir Admins uns des Themas Virtuaisierung nicht verschliessen.
> 
> Sicherlich lassen sich nicht 16 physikalische Server (die rein CPU mässig gut ausgelastet sind) auf einen Host (mit 2 Quadcores) 
> effektiv betreiben.

16 x 2 x Quadcore ?

> Bei Servern und Systemen, die rein lastmässig vor sich hindümpeln, mag Virtualisierung ja sinnig sein, wobei man die initialen Kosten
> -umgelegt auf die jährliche Abschreibung- plus Schulungsmaßnahmen
sicherlich nicht unterschätzen sollte.

HA und Livemigration ist ein Feature das man so relativ günstig bekommt,
aber nur mit NFS oder SAN, aber da kann man ja eine Büchse mit Solaris
oder Openfiler zum testen nehmen und dem ESXi bekommt man ja auch für
lau, und das Virtualcenter läuft 60Tage ohne Lizens

> Hat jemand von Euch Erfahrung, mit dem "migrieren" von physikalisch laufenden Diensten und Systemen auf virtuelle.
> Wenn ja,

mein Kollege macht sowas, ich nicht, ich sehe das immer als Chance
Altlasten zu entsorgen ...

> - was wurde (aufs Jahr gerechnet) effektiv eingespart ?
> - wenn ja welche Kosten

habe keine Zahlen

Es gibt aber noch einen anderen Aspekt, der da für mich als Admin
interessanter ist, man kann Hareware erneuern ohne allzugroße Sorgen
wegen Harewareabhängigkeit, hauptsache es ist auf der Vmware-HCL

> - ging das virtualisieren auf Kosten der Performance ?

Terminalserver W2k3 laufen sehr zäh, spich zuviel Latenz
alles was eine JVM startet muss 100% RAM committet haben, sonnst
geschehen lustige dinge ;-)
mit brand aktueller Hardware sollen auch gut ausgelastete DB-Server
vernünftig laufen Stichwort "Nested Pages", habe ich aber nur gelesen.
Kann man die Xeon X5570 schon kaufen ?

<http://www.heise.de/english/newsticker/news/120729>

ich höhre öfters das Argument IO, klar kamm man nicht 10 Server die
jeder ein RAID10 mit 6Disks haben auf einen ESX mit 8 oder 16 Disks
werfen und dann erwarten dass dann noch was geht :-)
Aber mit einem SAN das 60 Disks hat, warum nicht.
Bei den ESX die ich bis jetzt gesehen habe ist RAM das limitierende Element.

> - macht es ein virtuelles RZ wirklich einfacher Updates und Fehler zu finden und zu fixen ?

nein, aber man kann unter Umständen schneller ein Workaround ans laufen
bekommen und das Backup von kompletten VMs klappt einfach gut.

> (ich kann mir z.B. nicht vorstellen eine Oracle DB zu virtualisieren, die "Oracle Images" auf diverse VM's zu kopieren, 

IMHO nur das Image mit dem OS nehmen und der Rest liegt eh auf RAW-Disks
im SAN und wird mit SAN-Tools kopiert.

Gruß Volker