[sage-berlin] Multihoming und IPv6
Jens Link
jenslink at quux.de
Son Nov 4 20:50:02 CET 2007
Hallo zusammen,
nach meinen Vortrag kam bei Bier noch das Gespraech auf Multihoming und
IPv6. Ich sass leider am anderen Ende des Tisches und hab das ganze nur
am Rande mitbekomen. Hier noch ein paar Anmerkungen zu dem Thema:
Natuerlich ist Multihoming, also die Anbindung ueber 2 oder mehr
Provider, mit IPv6 weiterhin moeglich, es ist nur anderes realisiert als
bei IPv4. Vorallem: Es ist wesentlich einfacher.
Fuer IPv4 brauch ich Provider Independent Address Space (PI Space) und
min. 2 Provider die mit mir BGP[1] sprechen. (Ich finde BGP ja total
simpel, die Praxis beweisst aber, dass das nicht jeder so sieht.)
PI Space ist aber auch eines der Hauptprobleme bei IPv4. Hierdurch
waechst die globale Routingtabelle staendig, einige Provider routen
schon keine Netze mehr kleiner /23, weil sonst der Speicher auf den
Routern nicht mehr aussreicht.
Eines der Ziele von IPv6 ist es eine moeglichst kleine Routingtabelle zu
haben und nicht diesen Wildwuchs wie bei IPv4 entstehen
zulassen. Zumindest vom RIPE[2]
Bei IPv6 annouce ich in meinem Netz einfach mehrere Prefixe. Ein Host
sucht sich dann einen Weg aus ueber den er ins Netz geht. Faellt die
Anbindung ueber einen Provider aus, wird das entsprechende Prefix nicht
mehr announced und ein Host nimmt einen anderen Weg. TCP-Sessions,
etc. gehen dabei natuerlich verloren.
HTH,
Jens
[1] <http://www.guug.de/lokal/hamburg/talks/Routing%20im%20Internet%20-%20Eine%20Einfuehrung%20in%20BGP.pdf>
[2] <http://www.ripe.net/>
--
sage at guug Berlin: http://www.guug.de/lokal/berlin/index.html
http://www.openbc.com/go/invita/4269460