[sage-ka] Virtualisierung als Sparmaßnahme

Patrick M. Hausen hausen at punkt.de
Mi Apr 15 20:36:32 CEST 2009


Hallo,

On Wed, Apr 15, 2009 at 08:40:05AM +0200, Andreas Jellinghaus wrote:
> > Beim Failover sorgst du dafuer, dass ein Dienst z.B. von zwei Rechnern
> > aufrecht erhalten wird, von denen oftmals nur ein Rechner jeweils aktiv
> > ist.
> 
> also zwei guests auf zwei hosts? und welche software managed, das mal
> der eine, mal der andere zuständig ist? ich seh da immernoch keine
> einsparung gegenüber dem, was man ohne virtualisierung macht.

Irgendwie redet Ihr aneinander und mindestens noch an mir vorbei,
ich verstehe jedenfalls Deinen Punkt überhaupt nicht.

VMware stellt eine virtuelle Hardware zur Verfügung. Diese
kann man redundant betreiben, d.h. bei zwei VMware-Hosts und
einem ebenfalls redundanten SAN hast Du eine Gast-Hardware
und eine Gast-Installation für Deinen kritischen Dienst.
Du kannst jederzeit eine Deiner mindestens zwei SAN-Büchsen
und einen Deiner VMware-Hosts mit der Bazooka aus dem Rack
schießen, die _eine_ virtualisierte Hardware läuft einfach
völlig ungerührt weiter.

Das ist besonders praktisch in Umgebungen, wo ein Failover-Betrieb
der Anwendung ein ziemlicher Huddel mit DRBD, MySQL und ähnlichem
Gedöns wird. Du hast einfach nur noch _einen_ LAMP-Server
oder DNS-Server oder RADIUS-Server, der Gast weiß nichts
vom Failover und braucht das auch nicht zu wissen.

Ich nehme an, Dir ist bekannt, wie man auf Layer 2 für redundante
Pfade sorgt, der Fall, daß ein Switch kaputt geht, ist also
auch erledigt. Getrennte Stromkreise für alle Paar-Komponenten
und der Uplink dann per BGP über mindestens zwei Chassis nach
außen und HSRP oder VRRP nach innen und Du kannst wie gesagt
von jedem redundanten Bauteil eine Komponente explodieren lassen,
Dein Gast merkt es nicht mal.

Das nützt Dir nichts, wenn Du aus Performance-Gründen skalieren
mußt, klar. Es sei denn, Du kannst durch trennen von sagen wir
jetzt mal, MySQL und Apache schon was gewinnen. Dann packst
Du jeden Dienst in einen Gast, beide Hosts brummen mit halber
Last vor sich hin und kommen bei einer Lastspitze nicht ins
Schwitzen. Geht ein Host kaputt, läuft immer noch alles weiter
wie bisher, bei Lastspitzen wird es dann etwas enger, aber
"geht noch".

Das ist doch der Traum jedes Admins, oder etwa nicht?
betriebssystem- und anwendungs-unabhängiges zuverlässiges
Failover.

> oder eine hochverfügbaren server braucht, mit einer downtime deutlich
> unter "einem bootvorgang". virtualisierung löst dieses problem nicht, die
> software konfiguration sieht eher wieder gleich aus.

Nein, siehe den langen Sermon oben. Umschaltung in Sekunden,
Software-Konfiguration für HA schlicht nicht existent. Den Krempel
konfigurierst Du einmal für SAN und Hosts. Dein einer Gast läuft
einfach. Immer.

Gruß,
Patrick
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