[sage] Kleiner Bericht National Disk Drive Recovery Week

Snoopy snoopy at snoopix.de
Thu Apr 15 10:56:52 CEST 2010


Liebe Liste,

wie versprochen, wolle ich ja mal einige Erfahrungen niederschreiben, 
weil mein erste Posting nur der Anfang einer laaangen Woche diverser 
Festplatten-Diversifikationen.

Zuerst aber nochmals an dieser Stelle vielen herzlichen Dank für all die 
guten Tips, ins. Dirks Pointer in Richtung ddrescue war goldrichtig.

Die Tips haben echt geholfen und mir viel zit gespart.

wollte diesen Schrieb eigentlich länger machen, aber dann dahcte ich, 
hat eh keiner Zeit zu lesen, also ein wenig knapper...

Disk 1 - Recovery

Dies war die erste der Platten, die ich retten musste. Deswegen hatte 
ich ja auch Euch befragt: lauter digitale Bilder u.A. Teile des 
AGFA-Photoclub Archiv in gescannter Form (auch von Grossbild-Filmen, ca. 
2GB pro Bild). Das war die Platte, die mir runtergefallen war. Caramba.

Danach gab es nur schrappende Geräusche. Die Platte hat dann aber auch 
immer ne Weile gebraucht, bis sie sich per USB gemeldet hat. Die macht 
wohl  jede Menge  Selbsttests, bis die sich bereit fühlt mit der 
Aussenwelt zu kommunizieren.

Somit brauchst Du einen sehr langem Atem, bis irgendwas passiert: 2 
Stunden, bis die Platte online geht. Ddrescue hat dann ebenfalls ewig 
für die ganzen Blöcke gebraucht. Ich habe das so Freitag gestartet und 
das lief am Samstag nachmittag immer noch.

Dann gab es aber im Grossraum München nen ziemlichen Stromausfall! 
Unglaublich. Ich war grad unterwegs und habe dann erst bei der Heimkehr 
gesehen, dass so ziemlich alle Uhren am Video etc. falsch waren und die 
Platte war damit (ich denke mal eher durch das Wieder-Einschalten) nun 
vollkommen hin. Meldete sich nicht mehr etc.

Aber die gute Nachricht: 300 GB von 550 waren gerettet und für den Rest 
hatte ich schon jede Menge DVDs bekommen und habe dann noch ein paar 
Tage gebraucht um die ca. 50 DVDs wieder draufzujuckeln. Damit war die 
Welt erstmal wieder in Ordnung.

Disk 2 - Windows

Schnell ereilte mich die volle Härte indem ein Freund anrief. Sein 
Windows PC hat bei dem Stromausfall ebenfalls die Grätsche gemacht: Boot 
Platte bzw. die Stelle mit der Registry drauf nicht mehr lesbar. Klasse.

Aber auch hier wieder: ddrescue. Locker von der Kubuntu CD booten und 
dann ddrescue etc. auf eine externe USB Pladde getan und angeschmissen. 
Ging astrein. Hat wohl auch wieder gedauert. Dann erstmal die Registry 
wieder glattgezogen, neue Platte rein und alles wieder druff.

Disk 3- Hagen und die Brotlosen Künste

Dann rief mich noch ganz hektisch der Hagen (ebenfalls Photoclub) an: er 
hat an dem Tag mal zur Abwechslung voll digital gearbeitet. Über 1.200 
Bilder an einem Tag, es war 19:00, die Platte war nicht in Ordnung und 
am nächsten Tag mussten die Bilder beim Kunden sein (Hagen ist 
Profi-Photograph). Hektisch fummelt er am Telefon hörbar nach seinem 
Herzschrittmacher.

Interessanterweise: die Platte meinte wohl, ihre erste Partition (von 
32GB) wäre zu 98% voll, aber die Bilder waren alle futsch.

Lag wohl auch daran, dass er die Platte bei seiner panischen Suche die 
Platte von Windows zu MacIntosh mit Parallels zu Windows gestöpselt hat, 
ziemlich ad-hoc und ich vermute mal jeder hat so der Platte seinen 
File-System-Senf dazu gegeben.

Also Platte erstmal gesichert und dann die Image-File mit diversen Tools 
bearbeitet.

Die interessante Lektion war: ich habe einige Windows Tools 
runtergeladen, File Undelete etc. und Disk Rescue Teile. KEINES dieser 
Programme hat die Files wieder gefunden! Voll der Nepp!!

OK, ich habe ja nix gelöhnt, nur erstmal Demos runtergeladen. Aber ich 
fand das schon krass.

Mein bester Freund war dann der ganz einfache Linux dosfsck. Gleich beim 
ersten Versuche alle Files wieder gefunden. Hammerös!

Dann gabs nur noch ein Problem: die Bilder waren immer in 4 Files: eine 
XML File enthielt so diverse Infos und die anderen drei Teile (ich 
glaube Farbkanäle) machten dann so das Bild aus. Zum Glück war in der 
(sehr einfach erkennbaren) XML File auch ne MD5 Summe drin. Dosfsck hat 
die Files immer mit f<nummer> versehen und dann einfach raten, welche 
Files zum Bild gehören, war ja einfach.

OK, OK: geraten hats ein kleines Perl Progrämmle: erstmal alle XML Files 
aus ner Liste lesen, das Drectory nach Stücken grösser als 20MB scannen. 
Alles in ein Array und dann die Teile kombinieren, bis die Checksume aus 
der XML File passt. Dann die XML Fle massieren, damit die File Namen 
angepasst werden. Fertg.

Ehrlich gesagt, die ganze Aktion hat mit der Anfertigung der nötigen 
ddrescue Kopien etc. dann von ca. 21:00 bis 4:00 früh gebraucht. Dabei 
auch 'ne gute Stunde um die Prise Perl zu schreiben. Insgesamt waren es 
1.224 Bilder: kein einziges verloren. Nur die Directory Struktur war 
halt hin und Hagen musste die Bilder dann wieder aussortieren.

Einsichten:

In a nutshell:

- ext2 ist gut für externe Disks, da gbt es jede Menge guter Tools

- USB ist GROTTIG langsam, wenn Du was mit dd oder ddrescue kopierst. 
Der Aufwand die Platte in ein gescheites Gehäuse bzw. einen gescheiten 
Bus zu hängen lohnt sich wirklich. IUch habe jetzt so ein 
Universal-Gehäuse - das kann SATA(n) & IDE Pladden, geht wesentlich besser.

- Stromausfälle sind grässlich und machen viel kaputt.

- Noch grässlicher sind die ganzen Windows Tools zur File Recovery. Tun 
effektiv nix, naja wenigstens nicht für mich :-)

- die Linux Tools sind wirklich gut und hilfreich, hne die hätte ich es 
nie geschafft.

Love,
Snoopy

-- 

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