[sage] automatische netzwerkgestützte Grundinstallation von Gentoo - gibts das, laeuft das?

Benedikt Stockebrand me at benedikt-stockebrand.de
Fri Oct 3 01:10:25 CEST 2008


Moin Andreas und Liste,

> diskless ist recht schmerzlos: boot via pxe nertzwerkkarte, 
> pxelinux (+bootpd+tftpd auf einem server), kernel und initramfs
> per tftpd, und ab dann nfs.

klar, aber läuft dann auch eine "normale" Installation daraus?  Das
ist dann ein Punkt, an dem es plötzlich einige Arbeit geben kann.

> die frage ist eher, wie managed man das? eine möglichkeit ist einen
> baum pro rechner. heute kein problem mehr, dank großen platten.
> früher gab es hacks, z.B. ein set von kernel patches, mit denen
> man eine datei mehrfach hinlegen konnte, und der kernel hat
> beim open("/etc/configfile") sich dann magisch das /etc/configfile.hostname
> z.B. rausgesucht. kruder hack, die kernel entwickler waren dafür nie
> zu begeistern, hat vor einiger zeit aber bei knappen platten echt
> geholfen.

Solange Pakete sauber sind (und das sind auch bei den BSDs nicht
alle...) kann man /usr sharen, so dass das root FS nur mit dem
notwendigsten und den Konfigurationen voll ist; das ist dann von der
Größe her wirklich überschaubar.

> hat jemand was schöneres? heute würde ich einfach alle dateien
> durch symlinks ersetzen, die ich pro rechner brauche, dann könnte
> man einen gemeinsamen baum plus einen pro rechner baum mit nur den
> notwendige dateien fein nutzen. oder gleich pro rechner ein eigener
> baum...

Warum nicht gleich Hardlinks?

>> Weil ich eigentlich immer schon aus Katastrophenschutzgründen so ein
>> Netboot-System im Netz zur Verfügung habe,
>
> hmm. für den worst case, reicht da nicht eine live cd? (gibts ja viele,
> bestimmt auch was über netz bootbares, wenn man das will.)

Das erste Problem bei einer Live CD ist, dass ich da nicht die letzten
Datenreste, die ich noch von Platten runterkratzen kann, drauf sichern
kann:-)

Außerdem muss man erstmal ein bootfähiges CD-Laufwerk angeschlossen
bekommen.  Ich werkel hier unter anderem mit Embedded-Systemen rum,
die nicht von USB booten können.  Bei denen hilft dann nur noch
Aufschrauben, Platte und/oder CF-Karte rausnehmen und woanders
reinstecken.  Wenn man nur mal eben etwas nachsehen will, ist das
schon reichlich lästig.

> ist schon richtig, man kann alles manuell machen. eine automatische
> installation ist fein, wenn man um 3 uhr nachts einen kaputten
> rechner ersetzen will, und das mit wenig aufwand (z.B: mac
> eintragen, auto install aktivieren) erreichen kann. spart einem
> viel arbeit um so eine uhrzeit, vor allem denkarbeit, was wichtig ist,
> wenn man nicht viel schlaf hatte.

Vor allem, wenn man eine Backup-Software hat, bei der man im
Katastrophenfall erstmal wieder ein bootfähiges System braucht, um das
Backup wieder einspielen zu können.  Und wenn mann sich dann noch mit
der Partitionsgröße verhaut, kann das sehr schnell sehr viel Zeit
kosten, die bei manchen Produktivsystemen auch gleich noch sehr viel
mehr Geld kostet.

> ein eigenes shell script schreiben geht IMO schneller, sehe ich auch so.
> ein fremdes shell script verstehen lernen - glaube ich nicht. viele jahre
> configure debugging haben mich gelehrt, das shell scripte fast write-only
> sind, und das einarbeiten, debuggen und fixen fremden codes eine tortur
> sein kann.

Ist eine Frage der Disziplin.  Wenn man Diplomanden damit droht, dass
man sich ihre Sachen ansieht, ohne dass sie einem noch was erklären
dürfen, kommt manchmal wirklich was nachvollziehbares raus:-)

Aber im allgemeinen ist das wirklich ein unschönes Thema.

> bei shell scripten sehe ich das problem, wenn man generisch werden will.

Ich auch, aber wenn ich das nicht will, ist es ein recht probates
Mittel.

> paketmanager oder source ist geschmackssache.

Hmm, mit Geschmack hat das wohl weniger zu tun als mit der Anzahl und
Leistungsfähigkeit der Maschinen.  Wenn eine 233-MHz-CPU schon vier
Stunden für einen Kernel braucht, dann prügel ich da anschließend
nicht noch Gnome und KDE durch...

> ich glaube, das es zuviel verschiedene wünsche gibt, wie eine diskless
> client installation auszusehen hat. was meinst du? oder wie sollte das
> scenario bei dir aussehen?

Mir reicht eine geringfügig aufgepeppte Minimal-Installation zur
Installation und Notfälle.  Für meinen Thin Client auf dem
Schreibtisch habe ich eine normale Desktop-Installation auf dem Server
liegen (mit ca. 5 GB ist das ja inzwischen auch keine Größe mehr...).

> zudem: ist diskless client noch ein großes thema? oder sind mehr clients
> für terminal server aktuell? (wäre ein minimal OS das nur eine gui
> mit rdesktop/vnc/... hochbringt. die zu verwalten ist nicht soo wild,
> oder?)

Also Thin Clients haben für mich einige gewaltige Vorteile: Sie sind
nicht "leise", sondern *geräuschlos* und Backup ist auf ihnen komplett
irrelevant.

Sun scheint mit den SunRays auch gutes Geld zu machen, weil das in
Büroumgebungen echte Pluspunkte sind.

> früher hatte man die wahl, ob man rechner auto-installiert oder vom image
> her cloned, heute das gleiche mit VMs, oder? 

Das Klonen ist deutlich schneller, und weil ich für die
IPv6-Schulungen alles unterschiedliche VMs, teils in mehreren
"Entwicklungsstadien" brauche, ist da eine verscriptete Installation
völliger Unsinn.


Viele Grüße,

    Benedikt

-- 
Benedikt Stockebrand, Dipl.-Inform.   http://www.benedikt-stockebrand.de/



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