[sage-ka] Virtualisierung als Sparmaßnahme

Michael Ströder michael at stroeder.com
Fr Mär 27 22:20:49 CET 2009


Martin Wolfert wrote:
> 
> bei uns tauchen seit einigen Wochen Diskussionen und Rechnungen auf,
> ob sich mit der virtualisierung (mit VMWare) eines Rechenzentrums
> effektiv Kosten sparen lassen.
> 
> Aus der Ecke derer, die das Thema vorantreiben und reindrücken
> möchten hat man Rechnungen aufgestellt, nach denen man 59% (!) Kosten
> sparen würde.
> 
> Sparen weil: - weniger Personalkosten - weniger Betriebskosten, da
> man "errechnet" hat 16 physikalische Server auf einen (mit 2
> Quadcores ausgerüsteten) Host passen würden (Performance lässt
> grüssen) - Updates und Fehlersuche schneller und einfacher durch
> "tauschen" von Images zwischen Entwicklung und Admins - schnellere
> Inbetriebnahme von neuen Projekten durch "einfaches" Imageaufspielen
> 
> Wir haben fast alle Zahlen  widerlegen können, trotzdem möchten wir
> Admins uns des Themas Virtuaisierung nicht verschliessen.

Mit realen Zahlen ist das so eine Sache...
Mit welchen Argumenten habt Ihr welche Zahlen widerlegt?

Ich kann zu den Performance-Daten und Personalkosten wenig sagen, da ich
die Zahlen meiner Kunden nicht kenne. Aber ich habe zwei Kunden, die so
was einsetzen, beide haben ESX-Server.

Der eine hat ein ESX-Cluster über zwei Standorte verteilt und hat mir
mal das Performance-Monitoring gezeigt. Das System dümpelte vor sich
hin. Aber man müsste sich die Systeme genauer anschauen.

Aus meiner Sicht ist es im Projektgeschäft total bequem:

Ich bereite teilweise komplette Maschinen vor, die dann auf den
ESX-Server importiert werden.

Oder ich bekomme ein Entwicklungs- und Test-System exportiert.

Das Cloning ermöglicht einem das schnelle Sichern einer kompletten
Umgebung. Das geht viel schneller als sich um einzelne Software-Stände
in einem System zu kümmern. Das System bleibt in sich konsistent.

Beispiel Tests: Für die Abnahme wurde eine Produktions-AD-Umgebung in
ein virtuelles Netz geclont. Wer AD kennt, weiss, dass die ganze DNS-
und IP-Chose bei einer Testumgebung unangenehm ist. Es können leicht
Konflikte auftreten. Meist wird daher für Tests eine komplett separate
Test-Domäne mit eigenem Namen und DNS aufgesetzt, die dann aber von der
Produktionsumgebung signifikant abweicht.

Man kann mehr Systeme wirklich separat mit separierten Zuständigkeiten
aufsetzen. Beispiel bei mir: Eine Datenpumpe, welche keine grosse
Performance braucht, dafür aber weitreichende Rechte auf der AD-Domäne
besitzt. Eine abgeschottete virtuelle Maschine nur mit SSH-Server ist
mir da lieber als das aus Kostengründen auf einer anderen Maschine
mitlaufen zu lassen.

=> In meiner persönlichen Situation alles äußerst angenehm und sehr
zeitsparend, insbesondere beim Testen.

> Hat jemand von Euch Erfahrung, mit dem "migrieren" von physikalisch laufenden Diensten und Systemen auf virtuelle.

Teilweise werden bei meinen Kunden auch reale Maschinen mit Acronis
Trueimage in VMWare-Maschinen migriert. Hardware-Anpassungen sind zu
beachten, genauso wie bei Wechsel von physischer Server-Hardware.

> - macht es ein virtuelles RZ wirklich einfacher Updates und Fehler zu
> finden und zu fixen ?

Es macht zumindestens Wiederherstellung aus alten Images einfacher.

> (ich kann mir z.B. nicht vorstellen eine Oracle DB zu virtualisieren,
> die "Oracle Images" auf diverse VM's zu kopieren, und dazu noch eine
> Datenintagrität zu gewährleisten.

Muss ich mal nachfragen, ob auch eine Oracle-DB bei meinen Kunden in
VMWare läuft.

Ciao, Michael.